Vier Tage, drei Hütten, 120 Kilometer – und eine Gemeinschaft, die unterwegs über sich hinausgewachsen ist. Unsere Jubiläumswallfahrt nach Mariazell war mehr als eine sportliche Herausforderung. Sie war ein Erlebnis, das uns als Musikkapelle noch enger zusammengeschweißt hat.
Eine Idee wird Wirklichkeit
Was als spontaner und vielleicht gar nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag unseres Kapellmeisters begann – „Gehen wir doch zu unserem Jubiläumsjahr nach Mariazell, zu Fuß, als Kapelle!“ – wurde zu einem mutigen Projekt: Über 30 Musiker:innen machten sich bereit, Ende August vom Musikheim nach Mariazell aufzubrechen.
Tag 1 – Leichtigkeit und erster Regen
Der Einstieg war vertraut und leichtfüßig. Doch nach 30 Kilometern und einem kräftigen Regenguss erreichten wir durchnässt das Stubenberghaus. Erstmals wurde spürbar: Dieser Weg würde uns fordern.
Tag 2 – Schmerzen, Höhenmeter und ein musikalisches Geschenk
Mit den ersten Blasen und müden Knien ging es über 1300 Höhenmeter weiter. Doch selbst erschöpft fanden wir abends noch Energie für das, was uns verbindet: Musik. Unser spontanes Aufspielen beim Stroßeggwirt, unserem zweiten Etappenziel wurde am nächsten Morgen mit einer Gratis-Eierspeise vom Wirt höchstpersöhnlich belohnt – eine kleine Geste die aber zeigt, Musik berührt und schenkt Freude.
Offline – und doch verbunden
Fast überall kein Netz. Keine Nachrichten, keine Ablenkung. Stattdessen Gespräche, Stille, echtes Zusammensein. Eine Wohltat.
Tag 3 – Aufteilen, um weiterzugehen
Mangels großer Unterkunft teilten wir uns auf zwei Hütten auf. Auch getrennt zu schlafen zeigte: Gemeinschaft bedeutet nicht, immer am selben Ort zu sein – sondern am selben Weg.
Tag 4 – Das Ankommen beginnt im Kopf
Nach nächtlichem Sturm riss der Himmel auf, und die letzten Kilometer wurden zum meditativen Gehen. Die Schmerzen waren da, aber der Wille stärker. Als wir in Mariazell ankamen, war klar: Der Weg selbst war unser eigentliches Ziel.
Was bleibt
Diese Wallfahrt hat uns gezeigt, was wirklich verbindet: gemeinsame Schritte, geteilte Mühe, Staunen über die Natur und stille Momente ohne Rauschen von außen. Es brauchte keine Bühne und keinen Applaus – nur uns, den Weg und die Bereitschaft, einander zu tragen.
Was wir mitnehmen
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Weniger Netz, mehr echte Verbindung
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Weniger Lärm, mehr Stille
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Weniger Hast, mehr Bewusstsein
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Und die Erkenntnis: Der Weg ist das Ziel – und das Ziel ist Gemeinschaft.
Die schönsten Klänge entstehen nicht immer mit Instrumenten. Manchmal sind es die Schritte im Takt der Freundschaft.
Komplettes Tagebuch
Hier kommst du zum kompletten Tagebuch unserer Jubiläumswallfahrt, geschrieben von unserem Obmann Bernhard Reitinger:
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